Feige - Ficus carica

Der Feigenbaum (Ficus carica) ist ein faszinierender Obstbaum mit einer reichen Geschichte. Bekannt für seine süßen Früchte und seine großen, handförmigen Blätter, bringt dieser mediterrane Baum einen Hauch von südlichem Charme in Gärten und auf Terrassen. Die Feige ist nicht nur dekorativ, sondern bietet mit ihren wohlschmeckenden Früchten auch Essvergnügen. Trotz ihres exotischen Aussehens ist der Feigenbaum erstaunlich gut an das gemäßigte Klima angepasst und relativ pflegeleicht.

Pflanzenpass

Pflanzenpass Feige (Ficus carica)  
Spitznamen Gewöhnliche Feige, Echte Feige
Bekannteste Sorten 'Brown Turkey', 'Chicago Hardy', 'Kadota'
Pflanzentyp Laubabwerfender Obstbaum oder großer Strauch
Standort Sonnig und windgeschützt
Wasserbedarf Durchschnittlich, verträgt Trockenheit gut
Giftigkeit Nicht giftig, aber der Milchsaft kann Hautreizungen verursachen
Vermehrung (Stecklinge) Über Stecklinge aus Laubholz oder durch Schichtung
Typische Merkmale Große handförmige Blätter, essbare Früchte, breite Wuchsform
Pflege Mittel; braucht Schutz in kalten Wintern

 

Feigensorten erklärt

Vom Feigenbaum gibt es viele Sorten, jede mit einzigartigen Eigenschaften. Die Sorte 'Brown Turkey' ist wegen ihrer Winterhärte und der zuverlässigen Ernte mittelgroßer, süßer Feigen mit violett-brauner Schale sehr beliebt.

Für kältere Klimazonen ist die Sorte 'Chicago Hardy' ideal, die für ihre Fähigkeit bekannt ist, nach Frostschäden an den Zweigen neue Früchte zu tragen. Die Sorte 'Kadota' bringt hellgrüne bis gelbe Früchte hervor, die sowohl frisch als auch getrocknet köstlich sind.

Liebhaber dunkler Feigen schätzen die 'Black Mission' mit ihren tief violett-schwarzen Früchten und ihrem reichen Geschmack. Für kompakte Gärten oder den Containeranbau eignet sich 'Petite Negra', eine Zwergsorte, die früh und reichlich Früchte trägt.

'Violette de Bordeaux' ist für ihren intensiven Geschmack bekannt und eignet sich hervorragend für kulinarische Anwendungen. Die Sorte 'Marseille' bringt große, hellgelbe Früchte mit einem köstlichen Honiggeschmack hervor.

Jede Sorte bietet einzigartige Geschmacksrichtungen und Wachstumsmuster, so dass es für jeden Garten und jede Geschmacksrichtung den passenden Feigenbaum gibt.

 

Wachstum und Blüte der Feige

Der Feigenbaum hat einen faszinierenden Wachstums- und Blütezyklus. Im Frühjahr treiben die kahlen Zweige große, handförmige Blätter aus. Das Wachstum ist relativ schnell und ein junger Baum kann je nach Sorte und Wachstumsbedingungen in wenigen Jahren eine Höhe von 3 bis 5 Metern erreichen.

Eine Besonderheit der Feige ist ihr versteckter Blütenstand. Die Blüten entwickeln sich im Inneren der Frucht, einer Struktur, die Sykonium genannt wird. Das erklärt, warum man nie sichtbare Blüten an einem Feigenbaum sieht.

Viele Feigenbäume bringen zwei Ernten pro Jahr hervor. Die erste Ernte, auch Breba-Ernte genannt, entsteht aus den übrig gebliebenen Knospen des Vorjahres und reift früh im Sommer. Die Haupternte entwickelt sich am neuen Holz und reift im Spätsommer oder Frühherbst.

Die Entwicklung der Früchte ist ein allmählicher Prozess, bei dem die Feigen während der Reifung langsam anschwellen und ihre Farbe verändern. Dies führt zu einer längeren Erntezeit, die von den Gärtnern sehr geschätzt wird.

Der Standort der Feige

Der Feigenbaum gedeiht am besten an einem sonnigen, geschützten Standort. Eine nach Süden ausgerichtete Mauer ist ideal, da sie nicht nur ein Maximum an Sonnenlicht, sondern auch Schutz vor kalten Winden und zusätzliche Wärme durch die Sonnenreflexion bietet.

Der Boden sollte gut durchlässig sein; Feigen mögen keine nassen Füße. Ein leicht sandiger, kalkhaltiger Boden ist optimal. Bei schwereren Böden ist es ratsam, vor der Pflanzung Sand oder Kies hinzuzufügen, um die Drainage zu verbessern.

Obwohl einige Sorten einigermaßen winterhart sind, schätzen alle Feigenbäume Schutz vor strengem Frost. In kalten Regionen ist es ratsam, die Wurzeln zu mulchen und die Pflanze im Winter mit Vlies zu umhüllen.

Getopfte Feigen sind flexibel und können im Winter an einen geschützten Platz gestellt werden. In diesem Fall sollten Sie auf einen großen Topf mit guter Drainage achten. Ob in der Erde oder im Topf, ein richtig gepflanzter Feigenbaum wird gut gedeihen und Sie mit einer reichen Ernte belohnen.

Weitere Informationen und Pflegetipps für und über die Feige

  1. Allgemeine Pflegetipps: Feigenbäume in Trockenperioden regelmäßig gießen, besonders wenn sie in Töpfen stehen. Mulchen Sie den Boden rund um den Stamm, um die Feuchtigkeit zu speichern und Unkraut zu unterdrücken. Schneiden Sie den Baum im zeitigen Frühjahr, um die Form zu erhalten und die Fruchtbildung zu fördern. Schützen Sie den Baum im Winter vor strengen Frösten. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten, um einen gesunden, produktiven Feigenbaum zu erhalten.
  2. Bewässerung: Feigenbäume brauchen mäßig Wasser. Gießen Sie in Trockenperioden reichlich, aber lassen Sie den Boden zwischen den Wassergaben austrocknen. Feigen im Topf müssen häufiger gegossen werden. Vermeiden Sie übermäßiges Gießen, das zu Wurzelfäule führen kann. Im Herbst und Winter können Sie die Bewässerung reduzieren. Eine Mulchschicht hilft, den Boden feucht zu halten. Beachten Sie, dass eine gleichmäßige Feuchtigkeit während der Entwicklung der Früchte wichtig ist.
  3. Füttern: Füttern Sie Feigenbäume im Frühjahr und im Hochsommer mit einem organischen Dünger, der reich an Kalium ist, um eine optimale Fruchtbildung zu gewährleisten. Vermeiden Sie übermäßigen Stickstoff, der das Blattwachstum auf Kosten der Früchte fördert. Eingetopfte Feigen müssen während der Wachstumsperiode etwa alle 4-6 Wochen gedüngt werden. Stellen Sie die Düngung im Spätsommer ein, um den Baum auf den Winter vorzubereiten.
  4. Beschneiden und Stutzen: Schneiden Sie Feigenbäume im Spätwinter oder im zeitigen Frühjahr, bevor das neue Wachstum einsetzt. Entfernen Sie abgestorbene, beschädigte oder sich kreuzende Äste. Kürzen Sie lange Äste ein, um eine kompakte Form zu erhalten. Fördern Sie die Fruchtbildung, indem Sie einige Seitenzweige bis auf 4-5 Blätter von der Basis zurückschneiden. Im Sommer können Sie zu lange Triebe einkürzen, um die Wuchskraft zu kontrollieren und die Fruchtbildung zu fördern.
  5. Eintopfen und Umtopfen: Wählen Sie einen großen Topf mit guter Drainage für Feigenbäume. Verwenden Sie eine Mischung aus Blumenerde, Kompost und Sand für ein optimales Wachstum. Junge Bäume jährlich umtopfen, reife Bäume alle 2-3 Jahre oder wenn sie aus dem Topf herausgewachsen sind. Die beste Zeit für das Umtopfen ist das zeitige Frühjahr. Schneiden Sie beim Umtopfen die Wurzeln leicht zurück und ersetzen Sie einen Teil der alten Erde durch frische Blumenerde.

Meine Feige sieht krank aus, was nun?

Wenn Ihr Feigenbaum Anzeichen einer Krankheit aufweist, ist schnelles Handeln angesagt. Blattflecken können auf Pilzinfektionen hinweisen; entfernen Sie die betroffenen Blätter und verbessern Sie die Luftzirkulation. In schweren Fällen kann ein biologisches Fungizid erforderlich sein.

Wurzelfäule, die oft durch übermäßige Bewässerung verursacht wird, ist ein ernstes Problem. Verbessern Sie sofort die Drainage und reduzieren Sie die Bewässerung. In extremen Fällen sollten Sie den Baum entwurzeln, die faulen Wurzeln abschneiden und in gut durchlässigen Boden neu pflanzen.

Achten Sie auf Anzeichen des Feigenmosaikvirus, wie missgebildete Blätter oder Früchte. Leider gibt es keine Behandlung; entfernen und vernichten Sie befallene Bäume, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Bei Befall mit dem Feigenbockkäfer, der durch Bohrlöcher im Stamm sichtbar ist, sollten die befallenen Teile entfernt und mit einem geeigneten Insektizid behandelt werden.

Vermeiden Sie Probleme durch gute Hygiene, ausreichende Drainage und ausreichend Sonnenlicht. Regelmäßige Inspektionen helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Baumspezialisten konsultieren. Mit der richtigen Pflege kann sich Ihr Feigenbaum erholen und wieder zu einer gesunden, produktiven Pflanze werden.

Die Feige: wussten Sie schon...?

Wussten Sie, dass der Feigenbaum einer der ältesten kultivierten Obstbäume der Welt ist? Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Menschen bereits vor mehr als 11 000 Jahren Feigen anbauten, also noch vor dem traditionellen Getreideanbau.

Feigenbäume spielen in vielen Kulturen und Religionen eine wichtige Rolle. Im Christentum werden Feigenblätter mit Adam und Eva in Verbindung gebracht, während im Buddhismus Buddha unter einem Feigenbaum die Erleuchtung erlangt haben soll.

Ein faszinierender Aspekt der Feigen ist ihr einzigartiger Bestäubungsprozess. Jede Feigenart hat eine bestimmte Feigenwespe als Bestäuber. Diese winzigen Wespen krabbeln durch eine kleine Öffnung in die Feige, um ihre Eier abzulegen und die Blüten im Inneren zu bestäuben.

Diese symbiotische Beziehung ist so spezifisch, dass ohne die richtige Wespe keine kommerziellen Feigensorten angebaut werden können. Glücklicherweise sind die meisten essbaren Feigensorten selbstbestäubend und benötigen keine Wespen, so dass ihr weltweites Wachstum möglich ist.

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